Evangelische
Kirchengemeinde
Langenargen -
Eriskirch


Religiöse Bildung

Kind & Religion

Die religiöse Erziehung ist in unserem evangelischen Kindergarten ein Schwerpunkt.

Kinder erfahren  die Schönheit der Natur als Schöpfung Gottes und erleben Freude und Dankbarkeit.

Unsere Kindergartenkinder erfahren durch biblische Erzählungen von Gott und vom Wirken Jesu. Gleichzeitig unterstützen wir dies mit religiösem Liedgut und Gebeten.

Wir vermitteln religiöse Geschichten in unterschiedlicher Methodik. Das kann über eine Bilderbuchbetrachtung  geschehen  oder  über unser  Kamishibai (Tischtheater), welches den Kindern große Freude macht. Weitere Möglichkeiten sind die Darstellung mit biblischen Figuren sowie das Lesen aus der Kinderbibel. Bei den  Erzählungen nach „Kett“ wird das Kind in all seinen Sinnen angesprochen.  Diese  Erzählungen  werden  unterstützt durch Lieder, Instrumente und Legematerial. Das Kind kann selbst aktiv werden und ist “ganz dabei“, auch das ist eine Methode, die wir anwenden.

Einmal im Monat findet nur für unseren Kindergarten  ein  Gottesdienst statt, der thematisch und zeitlich speziell auf die Altersgruppe unserer Kindergartenkinder zugeschnitten ist. Die Kinder lernen die Wirkung eines sakralen Raumes kennen und erleben Rituale im Gottesdienst.

Erst wenn uns die religiösen Geschichten zu dem jeweiligen Ereignis (Weihnachten, Ostern, Pfingsten…) hingeführt haben, feiern wir in der Gemeinschaft. Die Kinder erfahren so den Sinn des Festes  und lernen  ihre religiösen und weltanschaulichen Wurzeln kennen.

Kinder können beim Philosophieren und Theologisieren  die Welt von unterschiedlichen Seiten betrachten und andere Meinungen hören.

Für Kinder soll das Gebet - sowohl in der Gemeinschaft  als auch das persönliche Gebet - ein Gespräch mit Gott sein. Wir beten vor dem gemeinsamen Vesper, dem Mittagessen oder dem jeweiligen Geburtstag eines Kindes. 

All das ist jedoch zwanglos und soll jedem Kind Vertrauen auf der Basis einer lebensbejahenden religiösen oder weltanschaulichen Grundüberzeugung geben. Somit kennen Kinder unterschiedliche Zugänge zum Leben (religiös, weltanschaulich, naturwissenschaftlich) und haben die Möglichkeit,sich im  Leben  zu orientieren.

Wie in allen Bereichen des Denkens findet auch im religiösen Denken eine stufenweise Entwicklung statt. Sie beginnt mit ganz konkreten Vorstellungen und kann bis zum abstrakten Denken führen.

Wir möchten jedem Kind die Möglichkeit geben, sein persönliches religiöses Bild zu entwickeln.

Gedanken von Pfarrer Matthias Eidt

„Solange deine Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln. Wenn sie größer werden, schenk‘ ihnen Flügel.“ (Khalil Gibran)

Der libanesische Poet und Philosoph Khalil Gibran hat tief erfasst, dass wir Menschen tatsächlich beides brauchen: Wurzeln und Flügel! 

Wurzeln braucht es und heimatliche Erde, um sicheren Stand und festen Halt zu gewinnen. Denn sonst ist man den Stürmen des Lebens und der Zeit haltlos ausgeliefert und wird ziel- und sinnlos hierhin und dorthin getrieben. 
Nötig sind aber auch Flügel, mit denen wir uns in die Lüfte erheben, um die wunderbar-vielfältige Schönheit unserer Erde, die Weite des Lebens zu entdecken! 

Im Gottes-Glauben werden wir tatsächlich mit beidem beschenkt.
Zunächst mit Wurzeln: Der Glaube verwurzelt uns in Gott und schenkt uns so Geborgenheit und Halt und Heimat: Wer in gläubiger Erde wurzelt, weiß sich durch Gott unendlich gehalten... 
Der Weg dorthin ist das Gebet: Darum ist es so wichtig, dass unsere Kinder beten lernen! Dass sie das Gebet in der Gemeinschaft kennenlernen, aber auch vermittelt bekommen, dass ich als einzelner mit Gott persönlich sprechen, meinem Gott und himmlischen Vater all das sagen darf, worüber ich beglückt bin und was mich bedrückt. 

Betend wurzeln wir in Gott. Das Staunen ist indessen das Flügelpaar des Gottesglaubens. Im Staunen erhebt sich die Seele zum Flug: Und wir erleben die Welt als ein einziges großes Wunder. Als ein einziges großes Geheimnis. Flügel sind auch das gemeinsame Singen und das Lob Gottes im erhebenden Gesang.  Aber auch hier geht es darum, dies ganz persönlich zu erleben: Ich bin selbst Teil dieses Geheimnisses! Ich bin selbst ein Wunder! Und wenn die vielen biblischen Geschichten davon erzählen, dass Gott den Weg so vieler Menschen mitgeht: Dann doch nur deshalb, um mir zu bedeuten, dass Gott auch mit mir unterwegs ist: Wie Gott einstmals Abraham aufbrechen ließ und ihn in ein unbekanntes Land führte, so begleitet er auch meinen Weg durchs weite, unbekannte Land des Lebens…

Wurzeln und Flügel: Ja, das sollen unsere Kindergartenkinder bekommen. Indem sie die Schöpfung erfahren. Die biblischen Geschichten hören. Das Kirchenjahr abschreiten. Gottesdienste feiern. Singend und lobend, betend und staunend Gott entdecken.  

„Solange deine Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln. Wenn sie größer werden, schenk‘ ihnen Flügel.“ Ja, dem wollen wir folgen! Und dies leben im Kindergarten Abraham!

Mit herzlichem Gruß

Pfr. Matthias Eidt